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Channel: BLACKBOX – East Princess
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Drei Freunde

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Patrick: „Was is?“
Jamal: „Meine Tasche is voll schwer!“
Ümit: „Da is Big Mama drin.“
Patrick: „Wer?“
Ümit: „Big Mama. Kennst du Big Mama? Die is voll dick.“
Jamal: „Ich muss hier raus.“
Patrick: „Bis morgen, Alter, wasch dich!“
Ümit: „Morgen um acht. Tschö!“
Jamal: „Ja, ciao – grüß Tschaschi!“

Drei Drittklässler auf dem Weg nach Hause.

Berlin, 2014


Aasgeier der Verfickung

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mongoflipperDie Farce beginnt in Mongosprache. Was sich dann entspinnt, ist ein weitgehend ironisches und doch ernstzunehmendes Spiel im Spiel über einen sympathischen Behinderten namens Bernd, der den behinderten Pascal spielen soll und sich während der Proben als rachsüchtiger, rassistischer Nazi entpuppt, dennoch aber bis in den Schluss hinein Sympathieträger bleibt.

mongoflipper_mariakron„Aasgeier der Verfickung!“, empört sich Bernd, das behinderte Germanenkind, und tränkt seine Wut am Runenquell arischer Germanie. Die Sehnsucht nach Normalität geriert Größenwahn. Den anderen Darsteller-Darstellern wird’s allmählich zu bunt; einer in Naziuniform schmeißt entnervt die Brocken hin: „Ich fick dich kaputt und spritz dir ins Gesicht!“, wirft er dem Regisseur an den Kopf und geht.

Mongoflipper von MARIAKRON: Dank Verena Unbehaun in der Rolle des „anders begabten“ Bernd alias Pascal und einiger Lachsalven ein in mancherlei Hinsicht starkes Stück. Text und Regie: Cornelius Schwalm. Zu sehen im Theaterdiscounter.

Soberngrad Sessions

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Meine Seminarwoche in Soberngrad, Pfalz, zum Thema SECURITY aus Sicht von Herrn Schneider aus Cottbus. Herzlichen Dank!

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Wahrheit im Verhör

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Mitten im ehemaligen Ost-Berlin wird sich die Performerin Linda Löbel – geboren und aufgewachsen in der DDR – für die Dauer von drei Tagen und Nächten in einem abgegrenzten Raum im Theaterdiscounter aufhalten. Ständig wiederholt sich dieselbe Situation: eine Vernehmung, zwei Personen in einem Raum – die Performerin und der bzw. die einzelne Zuschauer_in.

truth-and-dareTotalitäre Systeme sammeln private Informationen ihrer Bürger. Das Ziel: Völlige Transparenz. Oft geschieht das Preisgeben von Privatem heute aber zugleich in einem Akt völliger Freiwilligkeit. Das Private ist durch die Veröffentlichungsangebote der Informationsindustrie radikal transparent geworden. Die aktuelle NSA-Affäre hat die Brisanz beider Entwicklungen in den medialen Vordergrund gerückt.

truth-and-dare-performanceTRUTH AND DARE lädt Sie ein, aus der Rolle als Zuschauer herauszutreten und zum handelnden Akteur zu werden. Sie bestimmen das Thema der Vernehmung: Was sind die Fragen, die Sie in Anbetracht aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen tatsächlich beschäftigen? Sie haben dreißig Minuten Zeit, die Performerin zu deren privater Lebensrealität zu befragen. Ihre Notizen zu den Antworten, Ihre Beobachtungen, Ihre Einschätzung werden nach Beendigung des Gesprächs gesammelt – so wird Ihr persönlicher Blick auf die Performerin zum Teil einer totalen Beobachterperspektive. Den Abschluss der Performance bildet eine Lesung am letzten Tag: Linda Löbel wird nach dem dreitägigen Vernehmungsprozess die gesammelten Notizen verlesen. Performerin und Publikum werden gleichzeitig Zeugen einer kollektiven Wahrheit.

Eine Geschichtsschreibung unbekannter Biografien normaler Leute. Mit überraschenden An- und Einsichten, Abgründen und Auseinandersetzungen. Am Ende hielten dann nur die Nerven der seit Tagen in Verhöre involvierten Performerin Linda Löbel nicht. Die ertragreichen Aussagen aus den Verhören wurden teils unverständlich, teils unmotiviert vorgetragen, der unvorbereitete Zuschauer hatte Mühe, den Fragestellungen zu folgen und durch den biografischen Dschungel der Verhörten zu finden.

Im Theaterdiscounter.

Princess meets God

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Soberngrad, Februar 2014

Pfalz of Soberngrad

Pfalz of Soberngrad

Bad Room Soberngrad

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Dancing Ljudmila

Dancing Ljudmila

Fount of God, Ostprinzessin

Princess meets God at Fount of God.

East Princess found of God

Found of God.

Dancing Ljudmila

Stay wild!

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prinzessinnentag

Herzlichen Dank an Herrn Schneider in Cottbus, für Wildblumen und Sinn und In-die-Pfütze-Springen.

Danke, Wurst!

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„This night is dedicated to everyone who believes in a future of peace and freedom. You know who you are — we are unity and we are unstoppable.“ Conchita Wurst


Small Town Boy

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Überraschend humorvoll, zart und hart zugleich, zauberhaft und allzu real, kurum: außerordentlich begeisternd. Überzeugender als der Einführungstext vermuten lässt. Danke, Falk Richter!  Besonders erfreulich: Mehmet Ateşçi. Im Gorki.

„You leave in the morning with everything you own… Run away, turn away, run away, turn away, run away.“ So besangen Bronski Beat die Flucht eines Jungen aus einer engen Welt von versagter Anerkennung und Unterdrückung in die ferne große, freie Stadt: London, New York, Berlin… Diese Metropolen waren und sind der Ort, an dem sich Menschen neu finden und erfinden können, traditionelle Rollen und Bilder verweigern und in Fragestellen, ihre Zugehörigkeiten neu aushandeln, Partnerschaft und Familie neu definieren, all das ausprobieren, was ihnen die Familie Zuhause verweigert hat, zu leben. Kann man anders Mann sein? Anders Frau? Kann man aufhören Sohn oder Tochter zu sein? Kann man Herrschaft verweigern und anders lieben und leben? Die Liebe und wie sie gelebt werden soll, scheint weiterhin das diskursive Schlachtfeld der Stunde zu sein, auf dem viele gegenwärtige Konflikte um geschlechtliche, sexuelle und kulturelle Identitäten in unserem alltäglichen Leben ausgetragen werden. Was kann und soll ein „Mann“, eine „Frau“ heute sein? Wie definiert sich in Zukunft Familie, wie Nation und Zugehörigkeit? Falk Richter erkundet mit dem Ensemble des Gorki in diesem Rechercheprojekt die Frage, was passiert, wenn auch die jungen Männer aus dem Patriarchat aussteigen.

Mehmet Ateşçi, Niels Bormann, Lea Draeger, Aleksandar Radenković, Thomas Wodianka; Regie: Falk Richter, Bühne + Kostüme: Katrin Hoffmann, Musik: Matthias Grübel, Licht: Carsten Sander, Dramaturgie: Jens Hillje, Daniel Richter.

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Homo Automaticus

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Einzigartige Darbietung, angenehm verrückt. Für Sprachbegeisterte ein Fest! Im Theaterdiscounter.

„Jenseits des öden Diskursboulevards suche ich Abkürzungen des Denkens. Ich will nicht den Menschen auftreten sehen, zurückgesetzt auf die psychologische Norm, sondern einen Fremden, ein gefährliches Tier.“ Valère Novarina im Gespräch mit Frank Raddatz

Texte von Valère Novarina sprengen alle Gattungsgrenzen, sie sind performativer Selbstversuch in einem exzessiven Akt, der den Ansatz des „automatischen Schreibens“ der Surrealisten ins Maßlose weiterführt. Novarina versteht Schreiben nicht als intellektuelle Tätigkeit, sondern als Körpertechnik gegen die Sprache, als zerstörerische Befreiung von der bedeutungszentrierten Norm.

Adramelech ist in der christlichen Dämonologie der Garderobier Satans, Kanzler der höllischen Regionen und propagiert als Vorsitzender des hohen Rats der Teufel einen erneuten Krieg gegen den Himmel. In mehrstimmigen labyrinthischen Selbstdialogen durchpflügt Novarina den anarchischen Boden der Sprache, schleudert Wortschöpfungen zutage und hebelt Grammatiken aus: „Art Brut“ von größter Vitalität.

Der „Monolog des Adramelech“ ist der Anfang einer beispiellosen Erfolgsgeschichte im französischen und internationalen Theater. Nachgespielt von Mailand bis Los Angeles, öffnet sich diese performative Begegnung von Schauspieler und Sprache erstmals auch für deutschsprachige Ohren. Leopold von Verschuer ist in Personalunion Übersetzer, Regisseur und Schauspieler dieser kühnen Übertragung.

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Beginnings

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Viel versprochen, einiges gehalten: Beginnings im Theaterdiscounter.

Georg Bütow entwickelt seine beglückend irritierende Trash-Ästhetik am Rande gesellschaftlich relevanter Themen lustvoll weiter und fragt: Sind tanzende Schlümpfe nicht ehrlicher als irgendeine Biographie? Herausgekommen ist ein fantastischer Reigen der besten Stückanfänge der Welt: BEGINNINGS – ein Theater-Massaker aus Tanz, Livemusik, Farbe, Öl und Text im Spannungsfeld aus Authentizität und Fiktion.

Bütow, der sich als Autor bis 2013 „in erster Linie als Gagschreiber in der Tradition von Die nackte Kanone 33 1/3 und Jerry Lewis“ verstand, schlägt mit diesem Abend experimentell persönliche Töne an: Für BEGINNINGS verknüpft er surreal anmutende Fundstücke aus der Populärkultur erstmals mit Erzählungen aus dem eigenen echten Leben. Er experimentiert – wie derzeit fast alle – mit (auto)biographischem Material, aber anders als andere. Er zerrt es ebenso unverhohlen wie Reality Formate im Fernsehen auf die Bühne, leuchtet es auf Effekt hin aus und findet berührende Momente der Absurdität an Stellen, die kein anderer dermaßen dreist und gleichermaßen liebevoll auf die Bühne gestellt hätte.

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Big Town Lovelessness

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Small Town Boy: Herzerwärmendes Potpourri der Sehnsüchte und Abgründe modernen Metropolenlebens. Von Autor Falk Richter und fünf überraschend starken Schauspielern samt wunderbarer Gesangseinlagen: Mehmet Ateşçi, Niels Bormann, Lea Draeger, Aleksandar Radenković und Thomas Wodianka. Im Gorki.

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Multimusikalisches Ereignis

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Beim KuBiZ Sommerfest: Poolparty – ein multimusikalisches Ereignis, mit Esther Dischereit: Blumen für Otello, Fugatonale, Labob, FX Original, Mama Mushroom, Malu Förschel, Precious Pain, Die Bademeister (Ursula Häse, Marten Mühlenstein, Ulrich Miller: Spezialisten für alle Fälle am, im und um den Pool, geregelt für Regellosigkeit, machen sie sich frei improvisierend nackig) und der Alle-zusammen-im-Pool-Band.

Im KuBiZ Raoul Wallenberg, Berlin-Weißensee.

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Steve Jobs trifft Robert Bosch

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„Jobs im Himmel“: Von und mit Eray Egilmez und Alexander Schröder.

Interessant angelegt, ausgezeichnet gespielt, inhaltlich jedoch nichts Neues. Zwar wird Steve Jobs, das vielseits bewunderte und oft zitierte Idol der digitalen Revolution, in durchaus angemessener Art demaskiert, doch der thematischen Auseinandersetzung fehlt es an der notwendigen Schärfe, die Verwerfungen dieser Revolution zu reflektieren. Unterbelichtet bleiben sowohl ihre ökonomischen und politischen Voraussetzungen als auch die mannigfaltigen Auswirkungen der neuen Weltordnung auf Kultur, Arbeitswelt und das Leben des Einzelnen; die Gemüter des Publikums bleiben daher weitgehend unbewegt, die Kontroverse allzu bequem.

Treffen sich Robert Bosch und Steve Jobs im Himmel…

post theater inszeniert die posthume Begegnung der beiden ihre jeweilige Ära prägenden Visionäre, Kapitalisten und Menschen; lässt ihre technischen, politischen und sozialen Ideologien aufeinander prallen.

Was wie ein Witz beginnt ist das Setting für einen atemberaubenden Gedankenstrom zweier charismatischer Freidenker und Konzernlenker. Bosch bittet den gerade verstorbenen Jobs in seine himmlische Fabrik, und ein vielschichtiger Dialog über Teambildung, Mitarbeitermotivation und Menschenführung beginnt. Bosch und Jobs gleichen sich in vielem – und unterscheiden sich dennoch drastisch. Auf der einen Seite die scheinbar altmodische Haltung des Patriarchen Bosch – und auf der anderen der partizipative Glamour, der Apple-Design-Guru Jobs umgibt.

Mit Jobs im Himmel beleuchtet post theater, unter welchen technischen und sozialen Bedingungen weltverändernde Erfindungen gemacht werden können. Was treibt sogenannte „Erfindungs-Ermöglicher“ an?

Die Begegnung ereignet sich zwischen Video und Surround-Sound in einem digital erweiterten Bühnenbild: Bringen Sie gern Ihr Smartphone oder Tablet mit – und lassen Sie es während der Vorstellung angeschaltet!

Im Theaterdiscounter.

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UNTERGRUND

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Das Konzept erhielt den Bremer Autoren- und Produzentenpreis 2013 in Höhe von 10.000 Euro. Die Produktion spiegelt dies in keinster Weise wieder, sie bleibt in Form und Inhalt fragmentarisch, das vorgeschützte „work in progress“ gleichwohl eine schlechte Ausrede. Im Ergebnis sieht sich das Publikum konfrontiert mit einer weitgehend unambitionierten, inadäquat vermittelten, empathie- und belanglosen Sammlung unterschiedlichster Informationsschnipsel zum NSU, von deren enttäuschendem Gehalt auch eine rückwarts gespielte Nationalhymne nur sehr unzureichend abzulenken vermag.

WORK IN PROGRESS SHOWING ::: real*theater*kollektiv & internil

Im Frühjahr 2013 wendet sich eine junge Theatergruppe an das Label internil mit der Bitte um Unterstützung bei der Produktion eines Stücks über den NSU. Das real*theater*kollektiv will anhand von Medienmaterial einen „theatralischen Bericht zur Lage der Nation“ erstellen, um damit ein „Kontinuum der Normalität“ freizulegen, das die Terrorist*innen mit der sozialen Wirklichkeit verband, in der sie untergetaucht waren – einen kollektiven „Untergrund“ des deutschen Bewusstseins.

Nach anfänglichem Zögern erklärt sich internil bereit, das Kollektiv zu unterstützen. Es gelingt, mit dem renommierten Bremer Autoren- und Produzentenpreis mehr Projektmittel zu aquirieren, als die jungen Theatermacher gehofft hatten. Doch im Arbeitsprozess des real*theater*kollektivs treten zunehmend Probleme auf. Diskussionen eskalieren. Meinungen darüber, was politisch zu tun sei – auch auf der Bühne – klaffen immer weiter auseinander. Mitglieder verlassen das Kollektiv. Die Kommunikation mit den Produzenten wird brüchig und reißt schließlich ganz ab. Die drei verbliebenen Mitglieder sind „abgetaucht“, nicht auffindbar.

Auf der Suche nach ihrer verschollenen Theatergruppe stoßen die Produzenten internil auf Bruchstücke des Prozesses: ein Dropbox-Ordner mit gesammelten Mediendokumenten, Notizen, verschlüsselten Emails, Videoaufnahmen. Anhand dieses Materials wird internil im Rahmen einer Residenz am Theaterdiscounter Arbeit und Konflikte des real*theater*kollektivs rekonstruieren, um so zu ergründen, was mit der Gruppe eigentlich geschah und um was es bei ihrem Projekt hätte gehen sollen.

Eine Produktion von internil. Alles Theater Mit Marina Miller Dessau / Arne Vogelgesang / Christoph Wirth

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Princess im Premierenfieber

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ATZE Musiktheater, Berlin-Wedding
21.09.2014, 16 Uhr

Szenen aus dem Musical „Kiss Me, Kate“ von Cole Porter, nach Michael Endes „Ophelias Schattentheater“, im Ensemble der Musikschule Fanny Hensel.

I

Von Venedig nach Venedig

II

Premierenfieber

Über das Vielsagende des Nichts

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Bravo im Quadrat! Durchweg überzeugende Schauspiel-Performance über die Selbstermächtigung, zu schweigen oder zu reden. So kann, so darf, so muss man’s machen, wenn man’s so machen will.

Performance über Bartleby (nach Herman Melville)

Bartleby ist nicht zu fassen. Der Angestellte an der New Yorker Wall Street verweigert sich: „Ich möchte lieber nicht“, erwidert er höflich auf alle Fragen und Aufforderungen seiner Arbeitswelt und löst damit eine große Irritation aus. Die Absurdität der Welt wird auf einmal offensichtlich.

Herman Melvilles Erzählung Bartleby der Schreiber erschien 1853 und gilt vielen als Beginn der modernen Literatur. Sie ist noch heute aktuell, aber vielleicht notwendiger als je zuvor: Während sich Bartleby zu Beginn seiner Tätigkeit als Schreiber in einer Kanzlei noch in fieberhafte Geschäftigkeit stürzt, legt er schon bald seine Arbeit nieder. Die Figur Bartleby beschreibt sich selbst als NICHTS BESONDERES und ist aber alles andere als das. In seiner bestimmten Freundlichkeit wirkt er weder anarchistisch noch autistisch. Mit seinem Nicht-Handeln stellt er jede andere Handlung in seiner Umgebung in Frage.

Eine Darstellung des Nichts ist ein Widerspruch in sich. Wie lässt sich Nicht-Handeln auf der Bühne erzählen? NICHTS setzt sich diesem Widerspruch aus, indem es Vermeidungsstrategien einerseits und zum andern die Frage nach deren politischen Konsequenzen untersucht. Eine Performance über Bartleby kann immer nur die Annäherung an ein Thema beschreiben, das sich permanent zu entziehen versucht und das der Performer eigentlich LIEBER NICHT erzählen möchte: Er zieht es vor zu schweigen. Umgeben von diversen Kopien der Erzählung spürt er dem Dasein des Kopisten eher nach, als dass er es personifiziert. Müssen, können, wollen, dürfen, sollen – daraus wird ein Sturzbach. Dann: Stille.

Konzept, Performance: Thomas Stang. Konzept, Regie, Produktion: Jochen Strodthoff.

Gesehen im Theaterdiscounter.

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S. D. U. H. S. G. D. O. Z. in concert

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Mama Mushroom und Seit dem Urknall hält sich Gott die Ohren zu feiern ihre beginnende Zusammenarbeit, indem sie mit Lawrence Casserly im Bunde jeweils sich selbst und die Musik der anderen präsentieren.

Seit dem Urknall hält sich Gott die Ohren zu

Seit dem Urknall hält sich Gott die Ohren zu ist eine elektroakustische Formation, welche, so gut es geht, versucht international und über die Generationen hinweg zu arbeiten. Das Alter des in Heidelberg aufgewachsenen Landesjugend-Jazzt-Preisträger-Mitgliedes Marten Mühlenstein ist nicht allen Beteiligten bekannt, das Alter des Evan-Parker-Electro-Acoustic-Ensemble-Mitgliedes Lawrence Casserley ist mit 73 Jahre angegeben. Musikalisch reichen die Bezüge von Klassik über Jodel und Punk zu Neuer Musik und Free Jazz; gebettet wird sich jedoch mit freier Improvisation. Neben Ursula Häse, Ulrich Miller und Lawrence Casserly, die zum zweiten Mal dabei sind, gehört nun auch Marten Mühlenstein zur Gruppe.“

30.09.2014, 20.30 Uhr im Panke an der Panke, Berlin-Gerichtstraße.

Mama Mushroom & Seit dem Urknall hält sich Gott die Ohren zu

Voyager Golden Record Mission

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Mit der Raumsonde Voyager I wird 1977 ein Paket Geschichte der Menschheit ins Weltall hinausgesandt, in dem sich den findenden Außerirdischen ein Abbild der irdischen Existenz eröffnen soll. Was dieses Bild vor ihren Sinnesorganen zu verbergen versucht, sind solche Strukturen und Ereignisse, welche den unheilvollen, den beschämenden Teil der Entwicklung unseres Planeten und hiermit auch über Leben und Tod seiner Bewohner bestimmen.

Verantwortlich für Auswahl und Zusammenstellung der auf der Golden Record befindlichen Informationen für mögliche außerirdische Empfänger zeichnet eine Gruppe von damaligen Fachwissenschaftlern. Heute, 37 Jahre später, sind bis auf einen alle tot. Die meisten von ihnen kamen verfrüht ums Leben, bei allerlei gewöhnlichen und außergewöhnlichen Unfällen oder Unglücken, und nicht wenige von ihnen nahmen sich selbst das Leben. Und genau dieser Punkt ist einer jener wenigen, welche im szenischen Theaterspiel der Gruppe K.A.U. durchweg überzeugend herausgearbeitet werden. Andere Facetten indes bleiben unklar oder unzureichend beleuchtet, unverfänglich und auf merkwürdige Art allzu flüchtig – oder vielleicht ist es auch der Stoff an sich, der längst nicht soviel hergibt, wie die Performer der Gruppe zu glauben meinen. So bleibt schlussendlich vor allem der Eindruck zurück, einem mit viel Engagement erarbeiteten und selbstbewusst präsentierten Schaustück beigewohnt zu haben, welches letztlich jedoch an der eigentlichen Aufgabe seiner Auseinandersetzung scheitert: die für das gewählte Thema relevanten Aspekte der Voyager-Mission und der mit ihr verbundenen Manifestationen, Hoffnungen, Trugschlüsse und menschlichen Abgründe auf eine Interesse weckende Weise hervorzukehren.

I occasionally think how quickly our differences, worldwide, would vanish if we were facing an alien threat from outside this world.“ Ronald Reagan zu Michail Gorbatschow, 1988.

Die Voyager Golden Record verlässt an Bord der Raumsonde Voyager 1 gerade unser Sonnensystem. Auf ihr befinden sich 115 Bilder, Grußworte in 55 Sprachen, Geräusche und 27 Musiktitel – eine Botschaft an außerirdisches Leben. Diese „gesammelte Weisheit der Menschheit“ auf der aus Gold gefertigten Platte wird vom Performancekollektiv K.A.U. seziert und schonungslos in den dreidimensionalen Raum der Bühne decodiert.

Wie kein anderes Projekt der Raumfahrt fasziniert die Voyager-Mission Menschen auf unserem Planeten. Die Voyager Golden Record ist das Kondensat der Mission: In ihrer überbordenden Eindimensionalität vereint sie Hoffnung und Versagen, Größenwahn und Beschränktheit, Fortschrittsglaube und Konservatismus einer jungen Wissenschaft. Sie soll die gesamte Welt repräsentieren, eine Einheit behaupten, wo keine zu finden ist und eine nicht darstellbare Vielfalt darstellen. Damit scheitert sie kläglich und konstruiert ein absurd-kinderbuchartiges Gesamtbild der Erde: Ohne Krieg, Gewalt, Katastrophen oder Tod.

K.A.U. nimmt die Bürde auf sich, dieses paradoxe Unternehmen zu rehabilitieren: Wie in einem Schauprozess werden die Fotos, Abbildungen, der Sound und die Musik der Voyager Golden Record zum Verhandlungsobjekt. In Versuchsanordnungen krachen Körper und Imaginationsraum, Fakt und Fiktion, Material und Assoziation aufeinander. Was bei diesem absurden Spiel um die Deutungshoheit verschiedener Symbole verbleibt, ist ein unausstehlicher Geschmack auf der Zunge aller Beteiligten.

K.A.U. sind Johannes van Bebber (Musik), Philipp Bergmann (Performance), Alexander Buers (Licht/Video), Thea Reifler (Performance) und Matthias Schönijahn (Performance).

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Eskapaden eines Wortwitzes

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Halloween – Hallo Wien!
Gemeinschaftskonzert
17.10.2014, 18.30 Uhr
Konzertsaal Tiergarten
Turmstr. 75, Berlin-Moabit

Aus der Gesangsklasse Annette Goldbeck-Löwe mit dabei:

Hannah Gabor – Hexentanz (Felix Mendelssohn),
Markus Lubawinski – Die unstillbare Gier (Jim Steinmann),
Marten Mühlenstein – Der Totdtentanz (Carl Loewe),
East Princess u. Marten Mühlenstein – Tauben vergiften im Park (Georg Kreisler)
und Verliebte muss man gar nicht erst in Stimmung bringen (Robert Stolz).

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